Akute Krisen & belastende Ereignisse
Was sind Krisen bzw. belastende Lebensereignisse?
Belastende Lebensereignisse bzw. Krisen sind Situationen, in denen es sich entscheidet, ob ein Prozess oder eine Entwicklung einen günstigen oder einen ungünstigen Verlauf nimmt. Beispiele sind Veränderungen im beruflichen Bereich, körperliche Erkrankungen, schwere Verluste z. B. durch Tod, Katastrophen, Konflikte am Arbeitsplatz und Trennung vom Partner. Oft werden jedoch nicht in erster Linie die äußeren Faktoren als belastend erlebt, sondern vielmehr die Relation zwischen den Ereignissen und den vorhandenen bzw. nicht vorhandenen eigenen Bewältigungsmöglichkeiten.
Belastende Lebensereignisse bzw. Krisen sind akut, überraschend und beinhalten den Charakter des Bedrohlichen. Sie sind ein Zustand psychischer Belastung, der sich von der Normalbefindlichkeit abhebt. Bisherige Lebensgewohnheiten, Werte und Ziele werden in Frage gestellt. Die Situation verlangt nach einer Lösung, die mit den bisherigen Möglichkeiten der Problemlösung nicht bewältigt werden kann. Manchmal treten als Reaktion auf belastende Lebensereignisse oder Krisen Stressreaktionen auf, die sich auf verschiedenen Ebenen zeigen: Körper, Gedanken, Gefühle und Verhalten.
Stressmodell nach Lazarus
Haben wir in einer Situation den Eindruck, dass unsere Kompetenzen und unsere Ressourcen, z. B. Hobbys, Unterstützung durch Freunde und Verwandte, ausreichen, um die aktuelle Krise zu bewältigen, bewerten wir diese als Herausforderung. Es kommt zwar zu Stress, jedoch handelt es sich um einen positiven Stress-Zustand, dieser Zustand nennt sich Eustress. Haben wir hingegen den Eindruck, dass sich die aktuelle Situation mittels der uns gegebenen Kompetenzen nicht bewältigen lässt, entsteht ein negativer Stress-Zustand, dieser wird als Distress bezeichnet und kann sich, wenn er über einen längeren Zeitraum anhält, negativ auf unsere Gesundheit auswirken. Es kann beispielsweise zu einer Depression kommen.
Was Sie selbst tun können
- Führen Sie Gespräche mit vertrauten Personen über eigene Gefühle und Gedanken oder schreiben Sie diese auf.
- Nehmen Sie konkrete Gewohnheiten und Routinetätigkeiten wieder auf. Beschäftigen Sie sich mit den Dingen, die Ihnen sinnvoll erscheinen.
- Planen und unternehmen Sie Dinge, die Ihnen gut tun.
- Nehmen Sie Kontakt auf zu Personen aus Ihrem Umfeld, die Ihnen nahe stehen und die Sie unterstützen können.
- Setzen Sie sich kleine und realistische Teilziele. Erwarten Sie von sich nicht zu viel in zu kurzer Zeit.
- Finden Sie neue Strategien oder Möglichkeiten als Ersatz für solche Dinge, die aufgrund des belastenden Lebensereignisses nicht mehr möglich sind.
Denken Sie an die letzten drei Momente, in denen Sie glücklich waren. Welche fallen Ihnen ein?
Um Sie aktiv dabei zu unterstützen, schwierige Situationen und Krisen zu bewältigen, arbeite ich gemeinsam mit Ihnen daran, konkrete Bewältigungsmöglichkeiten zu erarbeiten und zu erproben.
Die Therapieplanung erfolgt immer auf Basis Ihrer individuellen Situation und im Hinblick auf konkrete, mit therapeutischer Unterstützung erarbeitete, realistische und erreichbare Therapieziele. Sie möchten den ersten Schritt in Richtung Veränderung machen?